Die Firma Bene hat ihren letzten Trendreport zu Büro- und Arbeitswelten von 2010 aktualisiert.Mit sieben Thesen bietet der Trendreport II all jenen, die in Büros arbeiten oder sich für Bürogestaltung interessieren, spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Mittlerweile hat sich die Entwicklung dieser Thesen bestätigt, zugleich lassen sich Modifikationen feststellen. Auch neue Trends machen sich bemerkbar.

Hier eine Übersicht der 7 aktualisierten Thesen, mit einigen interessanten Auszügen aus dem Report. Der komplette Trendreport ist nachzulesen auf http://trends.bene.com

1 DER NEUE ROHSTOFF WISSEN

Es geht nicht darum, immer schneller zu werden, sondern auf immer bessere Art Wissen zu produzieren und zu kommunizieren. Der Solution Worker löst den Stempelroboter ab.

Die Anforderungen an Arbeitsumgebungen bei Wissensarbeitern differieren weit – eine Tatsache, die wir immer noch zu wenig berücksichtigen. Viele Planer gehen immer noch davon aus, dass Wissensarbeiter immer Ähnliches tun und damit Ähnliches brauchen: einen Schreibtisch und einen Computer. Doch ob Designer oder Gesundheitsberater, ob Übersetzer oder Journalist – jeder braucht seine eigene Infrastruktur und damit unterschiedliche Raumkonzepte. Wenn wir richtig planen, haben wir Büros, die vielfältig und nicht mehr einfältig sind: Manufakturen des Wissens 

2 RÄUME DER ARBEIT STATT ARBEITSPLATZ

Das zukunftsorientierte Büro hat für jede Tätigkeit den richtigen Ort: einen sicheren Hafen, in den man sich zurückziehen kann. Und Zonen und Bereiche, die Raum für Meetings und das Arbeiten in wechselnden Teams bieten.

KULTUR WIRKT SCHWERER ALS ARCHITEKTUR Mit Innenarchitektur beeinflussen Unternehmen die mögliche Intelligenz im Arbeitsprozess. Dazu kommen kulturelle Faktoren, die einen noch stärkeren Einfluss auf den Prozess haben. Sie bilden sich erst mit der Zeit heraus. Wie nutzen Menschen Räume, welche Muster und Rituale entwickeln sie? Die Kultur am Arbeitsplatz kann sich dann positiv entwickeln, wenn sie mit der Architektur synchron läuft. Eine gute und klare Unternehmenskultur in schlechten Räumen wirkt unproduktiv. Ein hochentwickeltes Büro ohne kulturelle Ankerpunkte aber wirkt verlassen und entgeistert. Es ist die Synchronisation, die Räume der Arbeit in Zukunft prägen wird.

DAS ARBEITEN AN UNTERSCHIEDLICHEN ORTEN WIRD ALLTÄGLICH.

ARBEITSRAUMDESIGN BEDEUTET IMMER AUCH, EINEN CHANGE-PROZESS DER ARBEITSFORMEN ZU INITIIEREN.

3 DAS BÜRO DER ZUKUNFT IST EIN WIR-ORT

Moderne Arbeit findet in Teams und Projekten statt. Was zählt, sind Zusammenarbeit und Vernetzung – darin bündelt sich die Leistung eines Unternehmens.

Lose Verbindung statt enger Kopplung. Vorbei ist die Zeit des Abteilungsdenkens: Zukunftsorientierte Unternehmen fokussieren nicht darauf, ihre Mitarbeiter abzuteilen, sondern zusammenarbeiten zu lassen – unabhängig von deren Bereichszugehörigkeit.

Wir-Orte sind Orte an denen Vielfalt inszeniert wird.

Unterschiedliche Arbeitsstile prägen die Zukunft, Bedingungen dafür sind Toleranz und Vertrauen.

Arbeitsräume der Zukunft sind Mehrgenerationenbüros.

4 BÜROS WERDEN ZU KULTBÜROS

Man will nicht nur effizient sein, sondern auch inspiriert. Gute Inszenierungen verwandeln Büros in attraktive Orte des Austausches und der Anregung.

DAS BÜRO FÜR ALLE SINNE. Das Ziel von Kultbüros ist es, im besten Sinne anziehend zu wirken. Dabei geht es nicht nur um die Oberfläche, sondern um ein echtes Verständnis für die Wirkung, für die Kraft, die ein Unternehmen hat. Gute Gestaltung kann das vermitteln.

RÄUME ERZÄHLEN GESCHICHTEN. »Was ist die Geschichte, die unser Unternehmen erzählen will, was sollen Besucher und Nutzer des Gebäudes erleben?«

SINNLICHE INTELLIGENZ. Erwiesen ist auch, dass Lernen und Arbeiten in einer Umgebung, die positive Emotionen hervorruft, um ein Vielfaches effektiver ist als in einem angstbesetzten, negativ konnotierten Raum.

WERTE WANDELN, WERTE SCHAFFEN. Zu Werten kann man sich bekennen. Und das ist es, was Kultbüros tun. Sie nutzen die Intelligenz der Wissensmanufaktur, bauen Räume statt Arbeitsplätze, führen Vielfalt zusammen und manifestieren sie so, dass Attraktivität entsteht.

5 HUMANE TECHNOLOGIE VERÄNDERT DEN ALLTAG

Zu Handys und Laptops sind Tablets dazugekommen. Sie und andere Game Changers helfen uns bei der Kommunikation – wenn wir sie richtig einsetzen.

Die Technologie generiert daher auch neue Ansprüche an Bürostrukturen und Führungsstile. Wer im Web 2.0 neue Formen der Kooperation sowie die Dezentralisierung von Macht erlebt hat, will sich nicht mehr in starre Hierarchien begeben, sondern hat gelernt, Feedback zu geben und zu widersprechen, dezentral und lateral zu denken und zu handeln.

TECHNOLOGIEN WERDEN OMNIPRÄSENT UND GEHEN IN DEN ALLTAG EIN.

TECHNOLOGIE ERSETZT SINNENTLEERTE WIEDERHOLARBEIT.

DER MENSCH WIRD AUCH IN ZUKUNFT IM MITTELPUNKT DER ARBEITSWELT STEHEN.

6 RÄUME DER ARBEIT SIND RÄUME DES LERNENS

Wir lernen dazu, permanent und flexibel. Die Arbeitsumgebung wird zur »Learning Landsape«, in der wir uns ständig weiterentwickeln können.

Wir bewegen uns in einem Universum an Informationen und können uns nur entwickeln, indem wir täglich lernen. Der Softwareentwickler Tim O’Reilly hat dafür den Begriff »perpetual beta« geprägt. Auch »permanent beta« genannt, beschreibt das Konzept einen Zustand, der unseren Alltag bestimmt: Wir befinden uns ständig in Entwicklung und Weiterentwicklung. Wir sind permanent offen für neue Lernerfahrungen

LERNRÄUME SIND ESSENZIELLER BESTANDTEILDER WISSENSMANUFAKTUR .

RAUM ERLEICHTERT LERNSITUATIONEN UND SIGNALISIERT, DASS LERNEN AUCH UNABDINGBAR IST.

BÜROS DER ZUKUNFT UND SCHULEN DER ZUKUNFT FOLGEN ÄHNLICHEN PRINZIPIEN.

7 GESUNDHEIT HEISST BEWEGUNG IN DEN BÜROALLTAG BRINGEN

Das Büro der Zukunft sorgt dafür, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten: durch die richtige mentale und physische Umgebung.

Die Gesundheit der Menschen entscheidet über die Kraft, die einem Unternehmen zur Verfügung steht.

GESUNDHEIT: SCHLÜSSELRESSOURCE DER GLOBALEN ÖKONOMIE. Es gilt, einen Wertewandel einzuläuten hin zu einer ganzheitlichen Eigenverantwortung, die vom Unternehmen unterstützt wird

VON DER KÖRPERLICHEN ZUR GEISTIGEN ÜBERFORDERUNG. Gute Unternehmen schirmen ihre Mitarbeiter ab und schützen sie vor emotionalen Belastungen – und somit auch vor Unzufriedenheit und Burnout.

HELDENTUM WAR GESTERN. Ob für Führungskräfte oder für den Einzelnen – es gilt, eine viel höhere Sensibilität für die Signale der Selbstausbeutung zu entwickeln. So können Vorgesetzte ihrem Familienleben sichtbar mehr Raum und Zeit einräumen und damit Signalwirkung ausüben – auch und gerade in einer Arbeitsumgebung, die auf verführerische Art dazu einlädt, immer weiterzumachen.

WOHLFÜHLEN: VOM WEICHEN FAKTOR ZUR HARTEN REALITÄT. Alle unsere Sinne können dazu genutzt werden,.uns mehr Wohlbefinden,Kraft und Konzentration zu geben. Pflanzen im Büro etwa spielen hier eine größere Rolle als man denken mag; sie sind gut für Psychohygiene und Raumklima, senken den Schallpegel und nachgewiesenermaßen auch die Anfälligkeit für Kopfschmerzen und Überreizung der Augen und Atemwege (Sick-Building-Syndrom).

Die CHECKLISTE zur Gestaltung zukunftsfähiger Arbeitsumgebungen.

DAS BÜRO ALS KRISTALLISATIONSPUNKT
GEWINNT AN BEDEUTUNG.

  • DAS BÜRO DER ZUKUNFT
    ERMÖGLICHT EINE MULTIPLE RAUMNUTZUNG UND BIETET GLEICHZEITIG DAS GEFÜHL EINER SICHEREN VERORTUNG.
  • DAS BÜRO HAT
    EINE INFRASTRUKTUR DER BEGEGNUNG, IN DER VIELFALT INSZENIERT WIRD.
  • DIE GESTALTUNG VON BÜROS
    ORIENTIERT SICH AN DER KULTUR DES UNTERNEHMENS UND MATERIALISIERT WERTE, HALTUNGEN UND DENKWEISEN.
  • INFORMATIONS- UND PRÄSENTATIONSTECHNOLOGIEN
    DURCHDRINGEN DEN ARBEITSALLTAG.
  • UNTERSCHIEDLICHE RAUMZONEN
    ENTSTEHEN UND MACHEN DAS ARBEITSUMFELD INDIVIDUELLER DENN JE.
  • RÄUME SOLLEN
    DIE KREATIVITÄT FÖRDERN UND »LEARNING LANDSCAPES« SEIN.
  • DAS BÜRO DER ZUKUNFT
    GIBT ENERGIE ANSTATT SIE AUFZUSAUGEN.
  • IM BÜRO
    SOLL ES GELINGEN, KOMPLEXITÄT IN LEICHTIGKEIT ZU VERWANDELN.
  • ES GIBT KEINE NORM
    FÜR DAS IDEALE BÜRO DER ZUKUNFT.

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